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autonomes Seminar mit Gästen

Mittwochs 20:00 Uhr
Raum 9 in der UdK, Hardenbergstr.33

"First we form our images and then our images form us."

Unsere Frage in diesem seminar wird sein, in welchem Wechselverhältnis Imageproduktion einzelner Institutionen und gesellschaftliche Veränderung stehen.

Wir wollen das Zusammenspiel verschiedener Imageproduktionen diskutieren,
das die kapitalistische Expansion in alle Lebensbereiche bebildert und positiv besetzt.

Dieses Wechselverhältnis, vor allem die gegenseitige Verstärkung von Imageproduktionen auf verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen wollen wir als Imagepolitik vorschlagen.

In diesem Zusammenspiel gibt es für uns keine singuläre AkteurIn. Denn im gegenseitigen Verweis auf Symbole, Bilder, Modellprojekte und Architekturen auf der einen Seite und der Schaffung gesellschaftlicher Rahmenbedingungen auf der anderen Seite, wird Realität gemacht.

Am Ende geht es um eine Suche nach den Politiken, die hinter der Erzeugung von Bildern wie Public Private Partnership, schlanker Staat, Eliteuni und Hochschulranking, soft skills und Kommunikationsfähigkeit liegen,
die das neoliberale Projekt als Sachzwang erscheinen lassen.

Hin- und Hergerissen zwischen politischen Grundlagen und der Faszination für die schönen, neuen Bilder glänzender, glücklicher Städte, haben wir uns vorgenommen im Seminar beiden einen Besuch abzustatten.
Das wollen wir in Form eines imaginierten Spaziergangs durch eine Modellwelt versuchen .

Wir schweben in den Wolken der globalen (De)regulierungsprojekte der WTO und begegnen dann den neuen Konzeptionen von postfordistischer Arbeit,
ökonomisierter Bildung und schlanker Regierung.
Immer wieder gehen wir ganz nah an einzelne
Vorzeigezukunftsprojekte eines Konzerns, der als riesige Public Private Partnership für uns besonders interessant ist:
Die Volkswagen AG
Wir sehen uns an, wie die Volkswagen AutoUni eine neue
Form der Universität vorschlägt, wir kommen vorbei an der AutoStadt, die auf den Ruinen des Fordismus die Disneyfizierung der Städte abfeiert und schliesslich stoppen wir an der Gläsernen Manufaktur, die ein sicheres sauberes Servicebild der heutigen Industrieproduktion halluziniert.
Am Ende des Spaziergang steht für uns die Arbeit an den Blinden Flecken einer Kritik, die sich auf "Neoliberale Globalisierung" als Übel aller Übel stürzt.
Eine Kritik, die sich den kuscheligen Wohlfahrtsstaat und die
muffige Uni zurückwünscht finden wir zu kurz.
Dieses Seminar entsteht aus der Haltung, dass die neoliberale Version des kapitalistischen Wirtschaftssystems, lediglich eine weitere Verschärfung
eines an sich menschenverachtenden Systems ist.
In dieser neoliberalen Version werden wir als KulturproduzentInnen und WissentwicklerInnen diesmal eine Schlüsselrolle einnehmen.
So oder so.

Organisiert von MeineAkademie
in Kooperation mit der Freien Klasse
und der Informellen Universität in Gründung.

Seminarplan Download als pdf

Zusammenfassung des Seminars Download als pdf


Großwetterlage

09. Nov. 2005
Einführung mit Imageschnipseln
mit Magali Mander, Johannes Raether und Robert Burghardt

16. Nov. 2005
Von der WTO zum GATS
mit Magali Mander

Bildung

23. Nov. 2005
Bildungspolitik a la Bolognese
mit David Hachfeld

30. Nov.2005
Universität als Beute - die Volkswagen AutoUni
mit MeineAkademie


Regierung

07. Dez. 2005
Schlank Regieren - Gouvernementalität der Gegenwart
mit reflect

14. Dez. 2005
Die Stadt als Showroom - die Volkswagen AutoStadt
mit Frank Roost

Arbeit

11. Jan. 2006
"The Creative Class" - Arbeit im Postfordismus
mit Brigitta Kuster

18. Jan. 2006
all is made of gLas - Gläserne Manufaktur Dresden
mit Jochen Becker

25. Jan 2006
Blinde Flecken in der Konzernkritik -
Verschwörungstheorien und struktureller Antisemitismus
Gast: Norbert Trenkle

download reader (pdf 2,6MB)

26. Jan 2006
Weltgesellschaft ohne Geld, ganztägig
Gast: Norbert Trenkle

download reader (pdf 342KB)