Politik der Gleichgültigkeit
Zur Aktualisierung des ästhetischen Zustands durch Jacques Rancière.
Von Jan Rolletschek.

[… D]er Rekurs auf Schiller sowie auf einen »Gemeinsinn«, scheint geschichtlich diskreditiert. Er weckt Widerstände, die die Frage nach der Möglichkeit einer selektiven Aneignung aufwerfen, die sich einer kollektiv-identitären Inanspruchnahme entgegensetzen lässt. Schillers ästhetische Schriften sind tatsächlich voll von unangenehmen Widersprüchen, die zu allerlei ebenso unangenehmen Deutungen einladen. Lässt sich davon absehen, ist es jedoch vielleicht angebrachter, die paradoxe Figur, die Rancière aus Schillers Ästhetischen Briefen gewinnt, produktiv zu entfalten, anstatt sie schlicht als kontradiktorisch ab zu tun und einer einseitigen, oder zeitlich integrativen Interpretation zu zu führen. [… Es] wird mir darum gehen, Rancières Aktualisierung der ästhetischen Erziehung gegen ihre hiesige, wie ich meine, unaufmerksame Aufnahme zu verteidigen, um sie schließlich in ihren weitreichenden Implikationen etwas deutlicher zu machen. Dies Letzte nur am Rand der Gefahr, selbst zu interpretieren. […]

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