Slumbau

Unser Beitrag zur studentischen Streikbewegung im Wintersemester 2003/2004 war die Errichtung verschiedener Slums. Dabei ging es weniger darum zu sagen "Wir Studenten sind ja ach so arm", sondern vielmehr, durch die Besetzung öffentlichen Raumes Diskussionen über den gesellschaftlichen Zustand anzustossen. Im Allgemeinen führt die so genannte Reformpoltik, deren Teil auch die Einsparung an und Privatisierung öffentlicher Einrichtungen ist, zu einer Verarmung breiter Bevölkerungsschichten. In der Forschung und in der Kultur nehmen jedoch Räume ab in denen unabhängig geforscht und ausprobiert werden kann. Parallel zu einer materiellen Verarmung findet eine geistige Verarmung statt. Da suggeriert wird, es bestehe nur eine Möglichkeit Gesellschaft zu gestalten, wird eine gesellschftliche Debatte über zukünftige Entwicklung, über die Träume und Hoffnungen der Menschen, verhindert und werden hinter dieser Argumentation stehende Interressen verschleiert.
Angesichts dieser Entwicklung stellt sich auch uns die Frage wie wir, ohne die klassische Selbstausbeutung noch für nicht vertretbare Interressen, qualitativ forschen und gestalten, und nicht zuletzt, leben können. Darum knüpft die Aktion auch direkt an den Diskurs 'Eigeninitiative' an. Verantwortung ist ein grosses Wort und verantwortliches Handeln sicherlich eine Maxime auf die sich geeinigt werden kann. Eigenverantwortung kann jedoch nicht bedeuten, kollektive, gesellschftliche Entwicklungen auf Individuen abzuwälzen. Eigeninitiative dahingegen bedeutet für uns [selbst-] bewusstes, aktives Handeln.

In den folgendenTexten werden Hintergründe und Motivation der Aktion ausführlicher behandelt.

Text: "Aktive Verslummung - Berlin wird Weltstadt"

Text: Berlin wird Weltstadt/aus der taz



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